Warum freiwillig Krankenversicherte Jahr für Jahr mehr zahlen
GKV vs. PKV 2026: Beispielrechnungen mit Pflege, Langfristvergleich und Kostentreibern
Kurz erklärt: Ab 2026 steigen zentrale Sozialversicherungswerte: Die BBG KV/PV beträgt 69.750 € p. a. (5.812,50 € mtl.), die JAEG 77.400 € p. a. (6.450 € mtl.). Damit verschieben sich GKV-Höchstbeiträge und Arbeitgeberzuschuss zur PKV. Auch die Pflege (PV/PPV) ist mitzudenken. Branchenzahlen zeigen: Die Beiträge in GKV und PKV steigen langfristig ähnlich stark; Unterschiede liegen vor allem in der Mechanik (Einkommensbezug vs. risikobasierte Kalkulation) und in Familien-/Rentenphasen (Familienversicherung, KVdR).
Wen betrifft das?
Vor allem freiwillig gesetzlich Versicherte mit Einkommen oberhalb der BBG sowie Angestellte rund um die JAEG, die zwischen GKV und PKV wählen können.
- Eckwerte 2026 (BBG/JAEG, Sätze, Zuschüsse)
- Vergleichszahlen GKV 2026 inkl. Pflege
- PKV 2026: Durchschnittsbeitrag und Pflege (PPV)
- Warum Beiträge 2026 steigen: Kostentreiber (ambulant, stationär, Zahn, Pflege)
- Langfristiger Vergleich 2006–2026 (WIP)
- Hinweise und Einordnung
- Kontakt / Beratung
geplante Eckwerte 2026 (BBG/JAEG, Sätze, Zuschüsse)
- BBG KV/PV 2026: 69.750 € p. a. (5.812,50 € mtl.)
- JAEG 2026: 77.400 € p. a. (6.450 € mtl.)
- GKV-Beitragssatz KV: 14,6 % (allgemeiner Satz) + kassenindividueller Zusatzbeitrag (Beispielrechnung unten mit 1,7 % = 16,3 % gesamt)
- Pflegeversicherung (PV): 3,60 % Basis; Kinderlosenzuschlag +0,60 %-Punkte (nur Arbeitnehmer-Anteil).
- Höchstbeitrag KV gesamt (bei 16,3 %): 5.812,50 € × 16,3 % = 947,44 € mtl. (AG/AN je 473,72 €)
- Höchstbeitrag PV gesamt (Basis 3,6 %): 5.812,50 € × 3,60 % = 209,25 € mtl. (AG/AN je 104,63 €; Kinderlosenzuschlag AN: 5.812,50 € × 0,60 % = 34,88 €)
- Max. Arbeitgeberzuschuss PKV (theoretisch): 473,72 € (KV) + 104,63 € (PV) = 578,35 € mtl.
| Größe | Wert 2026 | Bemerkung |
|---|---|---|
| BBG KV/PV (mtl.) | 5.812,50 € | Bemessungsobergrenze für Beiträge |
| JAEG (mtl.) | 6.450 € | Relevanz für Wechseloption PKV (Angestellte) |
| GKV-Satz KV (Beispiel) | 16,3 % | 14,6 % + 1,7 % Zusatzbeitrag (kassenindividuell) |
| PV-Satz (Basis) | 3,60 % | zzgl. Kinderlosenzuschlag 0,60 %-Pkte (AN) |
| AG-Zuschuss-PKV (max.) | 578,35 € | Summe KV + PV |
Vergleichszahlen GKV 2026 inkl. Pflege
Beschäftigte mit Durchschnittseinkommen (Angabe lt. Branchenquelle)
- KV gesamt (AG+AN): „knapp 770 €“ mtl. allein für die Krankenversicherung (Branchenangabe).
- Herleitung PV gesamt (bei 16,3 % KV-Satz als Annahme): Aus 770 € KV gesamt folgt ein beitragspflichtiges Entgelt von ca. 770 €/0,163 ≈ 4.724 €. Die PV gesamt läge bei 4.724 € × 3,60 % ≈ 170 € mtl.
- AN-Anteil (mit Kindern): KV ca. 385 € + PV ca. 85 € ≈ 470 € mtl.
- AN-Anteil (kinderlos): wie oben + Kinderlosenzuschlag PV ca. 28 € ≈ 498 € mtl.
Hinweis: Der Zusatzbeitrag ist kassenindividuell; die 770 € sind eine Branchenangabe für die KV (ohne PV). Die PV-Werte sind daraus rechnerisch abgeleitet.
Beschäftigte am BBG-Niveau
- KV gesamt: je nach Zusatzbeitrag zwischen ca. 947 € (bei 16,3 %) und „knapp 1.030 €“ (Branchenangabe) mtl.
- PV gesamt (Basis 3,6 %): 209,25 € mtl. (AN 104,63 €; Kinderlosenzuschlag AN: 34,88 €).
- AN-Anteil (mit Kindern, bei 16,3 % KV-Satz): 473,72 € (KV) + 104,63 € (PV) ≈ 578,35 € mtl.
- AN-Anteil (kinderlos, bei 16,3 % KV-Satz): 473,72 € + 104,63 € + 34,88 € ≈ 613,23 € mtl.
- KV+PV gesamt (Basis, bei 16,3 %): 947,44 € + 209,25 € ≈ 1.156,69 € mtl.
Einordnung: Auch gesetzlich Versicherte sind von steigenden Euro-Beiträgen betroffen: BBG-Anhebungen und höhere Zusatzbeiträge treiben die KV; die PV kennt Zuschläge/Staffeln (Kinderlosenzuschlag, Elternabschläge).
PKV 2026: Durchschnittsbeitrag und Pflege (PPV)
- PKV-Durchschnittsbeitrag 2026: ca. 617 € mtl. (Branchenangabe; die individuelle Prämie hängt von Tarif, Alter, Leistungsumfang, Selbstbeteiligung ab.)
- Pflegepflichtversicherung (PPV) in der PKV: wird separat erhoben; Beiträge variieren nach Versicherer/Altersgruppe. Für Angestellte erstattet der Arbeitgeber auch PPV-Anteile im Rahmen des Gesamtzuschuss-Maximums (s. oben 578,35 €).
- Praxiswerte (Beispielniveau): Erwachsene PPV oft im Bereich ~90–130 € mtl. (Marktbeobachtung, je nach Gesellschaft/Tarif).
Arbeitgeberzuschuss (PKV): 50 % der eigenen PKV+PPV-Beiträge, gedeckelt auf die aus GKV/PV abgeleiteten Höchstbeträge. Steigt die BBG, steigt meist auch die Zuschussobergrenze – der Eigenanteil kann dennoch wachsen, wenn die PKV-Anpassung darüber liegt.
GKV – Mechanik
- Einkommensabhängiger Beitrag bis zur BBG.
- Familienversicherung für Ehepartner/Kinder möglich.
- KVdR kann im Ruhestand ein Vorteil sein.
PKV – Mechanik
- Risikobasierte Prämie je Person/Tarif.
- AG-Zuschuss bis zum GKV-Höchstzuschuss.
- Optionen wie Selbstbehalt, Entlastungstarif, interner Tarifwechsel (§ 204 VVG).
Warum Beiträge 2026 steigen: Kostentreiber (ambulant, stationär, Zahn, Pflege)
- Stationär: Für allgemeine Krankenhausleistungen zahlte die PKV 2024 über 10 % mehr als im Vorjahr; die Fallzahlen stiegen 2022–2024 um ca. 10,9 %. Pflegekosten im Krankenhaus +17,57 % (2024 vs. 2023).
- Ambulant: Arzneimittel nahezu +10 %, Heilmittel (Physio/Ergo) ca. +9 %, ärztliche Behandlungen > +8 % (Branchenwerte; unternehmens-/tarifspezifische Abweichungen möglich).
- Gemeinsam für GKV/PKV: medizinische Inflation, Personalkosten, Energie/Sachkosten, demografische Effekte.
Langfristiger Vergleich 2006–2026 (WIP)
- PKV: Beitragseinnahmen je Versicherten im Schnitt +3,4 % p. a. (2006–2026).
- GKV: Beitragseinnahmen je Versicherten im Schnitt +3,9 % p. a. (2006–2026).
- Interpretation: Trotz aktueller Erhöhungen verlaufen die langfristigen Steigerungen ähnlich – die Systeme unterscheiden sich primär in der Finanzierungslogik und Leistungs-/Familieneffekten (Familienversicherung, KVdR).
Indexierte Darstellung (vereinfachte Rechenlogik)
| System | p. a. | Index 2026 | Kommentar |
|---|---|---|---|
| PKV | +3,4 % | ≈ 195 | Verdopplung in ~20 Jahren |
| GKV | +3,9 % | ≈ 215 | etwas stärkere Dynamik |
Quelle: Wissenschaftliches Institut der PKV (WIP), Branchenangaben; vereinfachte Indexrechnung.
Hinweise und Einordnung
- Zusatzbeitrag ist kassenindividuell; er verschiebt die GKV-Ergebnisse merklich. Auf BBG-Niveau entspricht ±1 %-Punkt Zusatzbeitrag etwa ±58,13 € mtl. gesamt (AN-Anteil ca. ±29,07 €).
- Pflege (PV/PPV) unbedingt mitrechnen: In der GKV wirken Basis- und Zuschlag/Abschläge; in der PKV ist die PPV separat, aber zuschussfähig durch den Arbeitgeber bis zum Maximalbetrag.
- KVdR bleibt ein wichtiges Pro‑GKV‑Argument im Ruhestand (Beiträge primär auf gesetzliche Rente/Versorgungsbezüge, Kapital-/Mieteinkünfte in der Regel nicht beitragspflichtig). Voraussetzungen zur Vorversicherung beachten.
- PKV-Tarifpflege: Anpassungen erfolgen sprunghaft bei veränderten Kalkulationsgrundlagen. Optionen: sinnvolle Selbstbeteiligung, Beitragsentlastungstarife, interner Tarifwechsel nach § 204 VVG, Arbeitgeberzuschuss optimal nutzen.
- Keine Rechts-/Steuerberatung, keine verbindlichen Prämienzusagen: Verbindliche Beiträge ergeben sich erst aus der aktuellen Kassen-/Tarif- und Datenerhebung.
- Alle Zahlen sind gewissenhaft recherchiert, wir übernehmen aber keine Gewähr für kleinere Fehlerteufel.
Kontakt / Beratung
Wir erstellen Ihnen gerne eine individuelle Gegenüberstellung GKV vs. PKV mit Pflege (PV/PPV), Arbeitgeberzuschuss, Familienversicherung und KVdR‑Prüfung – neutral und transparent.
- Bechstein Versicherungsmakler, Wiesbaden
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